Allgemein, Henni, Hennis Kalender 20/21
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Hennis Brief an Tim Mälzer

Hier ist der Brief als Mp3-Datei zu finden.

Lieber Herr Mälzer,

also, wir haben noch nie einen Brief an eine Person geschickt, die wir nur aus dem Fernsehen kennen. Einen Brief haben wir aber auch noch nicht geschrieben, den hier habe ich Ulla diktiert und die hat ganz oft geflucht, aber das dürfen Sie ihr bitte nicht sagen, dass wir das verraten haben. Sie erkennen es an den kleinen Verschreibungen im Text, die wir mit kleinen Gabeln übermalt haben, damit es nicht so auffällt.

Ach ja, wir sollen endlich sagen, warum wir Ihnen schreiben, meint Ulla, sonst lesen Sie den Brief nicht weiter, wenn Sie ihn überhaupt lesen. Ulla meint, Sie haben Leute dafür, die das für Sie tun. So wie ich Ulla habe, die das für uns macht, aber Ulla ist meine beste Freundin. Haben Sie auch so einen besten Freund, der das für Sie macht?

Also, mit ihrem Vornamen tun wir uns etwas schwer. Wir kannten mal einen Tim, der hieß auch so, konnte aber nicht so gut kochen, dafür umso besser schweigen und sich verpissen. Wir denken, so ein Tim sind Sie nicht, denn Sie sind ja immer noch im Fernsehen zu sehen.

Ulla sagt, wir würden schon wieder am Thema vorbeischwafeln und nicht auf den Punkt kommen. Den Satz kapieren wir nicht, wie wir auf den Punkt, der doch erst am Ende des Satzes kommt, kommen sollen. Verstehen Sie das?

Nee, Sie sind ja nur Koch und kein Autor. Falsch, sagt Ulla, Bücher schreiben Sie auch. Wow, also wir können ja nicht so gut schreiben und noch weniger gut kochen wie Ulla. Wenn Sie ihre Bratnudeln kennen würden, würden Sie die glatt in Ihrer Sendung nachkochen, aber da müsste Ihnen die Ulla schon helfen, weil wir nicht wissen, ob Sie das so gut hinkriegen wie sie.

Meine Oma, bei der wir aufgewachsen sind, die hat immer gesagt: „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt.“ Und wehe, wir haben da gemeckert oder sogar was auf dem Teller draufgelassen, da gab es sofort was hinter die Ohren, anstelle von Nachtisch, denn den gab es sowieso nicht. Aber gesagt, wie das da auf dem Teller zu dem mit Bratensoße getränkten Matsch wurde, das hat sie nie gesagt und wir haben uns echt nicht getraut zu fragen, wie sie das gemacht hat in der Küche. Wir glauben ja, dass sie einfach was aus Tüten und Dosen zusammengerührt und dann mit Bratensoße übergegossen hat.

Doch jetzt wieder zu Ihnen und dem Grund für meinen Brief. Eine Freundin und deren Freundin, also die Anne Winckler und die Birte Egloff, die übrigens beide richtig lecker kochen können, wir können uns in die Kreationen immer hineinlegen, weil sie so lecker sind, die haben Ihnen Ihren kulinarischen Krimi „Cidre, Boeuf und Tubéreuse: Ein kulinarischer Familienkrimi aus der Normandie“ geschickt und einen, wie wir finden, echt sehr netten Brief dazugeschrieben. Das ist jetzt aber schon eine ziemlich lange Zeit her und Sie haben noch immer keine Antwort bekommen. Da wollten wir fragen, ob die, die für Sie arbeiten und antworten, nicht mehr bei Ihnen arbeiten und antworten. Also, falls das so ist, die Ulla, die macht das super, aber das lesen Sie ja gerade selbst.

Ach so, die beiden, Anne und Birte, wissen natürlich nicht, dass wir Ihnen schreiben, aber wir fanden es echt schade, dass Sie keine Antwort bekommen haben. Das muss auch gar nicht viel sein und Sie können es bestimmt auch diktieren wie Ulla und wir das machen. Sie sprechen und jemand schreibt mit und schickt das per Post an die Beiden.

Ich würde ja gerne mal etwas essen, dass sie gekocht haben, aber Hamburg ist echt sehr weit weg für uns, schon vor Corona.

Ich hätte da noch eine Frage. Das haben wir noch alleine unter den Brief geschrieben, weil Ulla meint, das fragt man nicht, wer immer dieser „man“ auch sein mag. Wieso heißen Sie eigentlich Küchenbulle und was ist Ihr Lieblingsnachtisch?

Wir machen Ihnen das jetzt einfach mal vor: Also, wir sind Henni und wir essen am liebsten echten Schokoladenpudding, den mit gekochter Milch, mit Vanillesoße zum Nachtisch.

Mit freundlichen Grüßen, sollen wir jetzt schreiben, sagt Ulla, so würde man, da ist der Unbekannte mit den drei Buchstaben wieder, das machen.

Ihre Henni und Ulla.

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