„Unsere Rose, unsere Rose!“, ruft Henni entsetzt. Der schmale Stamm der Rose vor ihrem Haus ist abgeknickt und die Rose biegt sich ihr entgegen. „Als ob du durch die Eingangstür zu uns hereinschauen möchtest“, dachte Henni laut.
Am Abend zuvor hatte es Gewitter mit Starkregen gegeben. Das hatte Henni Angst gemacht und sie war nicht aus dem Haus gegangen, nicht einmal mit ihrem neuen Regenschirm.
„Gewitter mögen wir nicht, Regen schon und unsere Rose noch viel mehr.“ Traurig strich Henni über ein Blatt der Rose. Sie hatte keinen grünen Daumen und war sich nie sicher, ob es der Rose gut genug ging.
„Du machst das gut, denn du magst mich und sprichst mit mir“, flüsterte die Rose so leise, dass nur Henni sie hören konnte. Henni hörte ihr und all denen zu, die sich mit Rosen auskannten und machte dann das, was ihr Herz ihr sagte.
„Danke!“, sagte die Rose und streckte sich in die Abendsonne.