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Hennis Blogadventkalender 2020 – Das 12. Türchen öffnet sich heute

Heute  öffnet Mayte das 12. Türchen …

Hier findet ihr den Text vom 01.-10. Türchen als Pdf-Datei.

Das Türchen von gestern:

Das Ferkel strampelte wie wild, um von Janas Arm herunter zu kommen. Henni schaute sich in der Küche um. „Wo sollen wir es denn nun hineinsetzen, damit es nicht gleich wieder herausspringt und wieder unter das Küchenbuffet verschwindet? “ fragte sie ein bisschen verzweifelt. Ihr fiel der große Wäschekorb im Bad ein. „Halt es bloß fest, Jana“ befahl sie der Schwägerin. „Wir sind gleich wieder da“. Noch im Reden war sie aufgestanden und Richtung Bad verschwunden. Mit dem Korb in der Hand wandte sie sich an ihren Bruder. „Leg die Decke hier rein. da kommt es wahrscheinlich nicht so schnell hinaus, wie aus Eurer Kiste. Mal sehen, ob es auch Spekulatius mag, den wir gestern gebacken haben.“ Aus dem Küchenschrank nahm Henni eine Dose und entnahm ihr eine Handvoll Kekse. Das Schweinchen versuchte unterdessen aus dem wannenartigen Wäschekorb herauszukrabbeln, rutschte aber mit der Decke an der glatten Wand immer wieder ab. Schnüffelnd und quiekend machte es sich über die Spekulatiuskekse her.

„Warum hat es so rote Punkte??“ Henni betrachtete es kopfschüttelnd.
„Das wussten wir zuerst auch nicht, die anderen Ferkel aus dem Wurf sehen wie normale Ferkel aus. Der Tierarzt meint, dass dies am Futter liegen könnte, das die Muttersau gekriegt hat. Wir haben nämlich auch rote Beete verfüttert. Und da kann es wohl schon mal vorkommen, dass die Haut von einem Ferkel bei der Geburt rote Flecken hat. Das soll sich aber wieder verwachsen.“ erklärte Julius.
Jana ergänzte: „Das Dumme ist aber, dass die anderen Ferkel es nicht so akzeptieren wie es ist und es immer wegbeißen. Da haben wir gedacht, dass wir Dich fragen könnten, ob Du es nicht zu Dir nehmen magst.“

Henni überlegte kurz, wie wohl ihre Hühner auf dieses ungewöhnliche Tier reagieren würden. Gleichzeitig kroch in ihr ein glucksendes Lachen hoch, denn sie stellte sich das Schwein in Ringelsocken vor. Wie gut das zu ihr passte, rote Punkte und Ringelsocken !!! Und wenn die Flecken nach und nach verblassten, dann blieben immer noch die Ringelsocken, die das Schwein unverwechselbar machen würden…

Das 12. Türchen:

„Ist das euer Ernst?“, fragte Henni und sah von einem zum anderen. Julius und Jana  nickten mit strahlenden Gesichtern und Julius knuffte Jana in die Seite und meinte: „ Siehst du? Ich habe dir doch gesagt, sie freut sich darüber!“

Leise Zweifel nagten jedoch an Henni, denn sie hatte keinen Schimmer, wie sie sich um ein Schwein kümmern sollte. Zugegebenermaßen war es  ein sehr hübsches Schwein, geradezu außergewöhnlich, mit seinen roten Punkten überall. Doch für Henni war ein Schwein eher als Braten auf dem Tisch geeignet, nicht als Haustier oder Freund oder gar Familienersatz.

Deswegen schaute sie Julius und Jana bedauernd an und erklärte ihrem Bruder und ihrer Schwägerin: „Ich freue mich auch. Sehr sogar. Aber ich freue mich mehr  darüber, dass ihr beide hier seid, nicht, dass ich von euch ein Schwein geschenkt bekommen habe. Ihr wisst doch, dass meine Hühner meine gesamte Aufmerksamkeit benötigen, da habe ich einfach keine Zeit, mich noch um ein kleines Schwein zu kümmern. Es tut mir leid!“

Die letzten vier Worte wisperte sie nur noch und wagte es nicht, die beiden anzuschauen, doch sie spürte die grenzenlose Enttäuschung von Jana und Julius, die sich wie eine Welle kalter Schnee über sie ergoss und ihr Herz zu erdrücken schien.

Als die Stille sich endlos weiter auszudehnen schien, machte es plötzlich neben Henni ganz laut „Quiek“, anklagend und traurig zugleich klang der Laut und er zerriss Henni schier das Herz. Sie blickte hinunter und sah das Schweinchen mit den roten Punkten, welches sie geradezu flehend anschaute. Henni riss ihren Blick los, sie wollte Jana und Julius noch einmal danken, dass sie an sie gedacht hatten, doch die beiden waren mit einem Mal verschwunden.

Henni überlegte noch, wo die beiden sein konnten, als sie ihre Stimmen hörte, die aus dem Wohnzimmer zu kommen schienen. Es klang so, als würde Jana weinen…

Morgen geht es hier bei Hedda weiter …

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