Seit dem 01. Dezember verfolgen wir jetzt schon Henni auf der leuchtenden Leiter und fragen uns jeden Tag aufs Neue, wie es wohl weitergeht und vielleicht auch, wo denn die Orangen geblieben sind.
Was bisher geschah, verrät dir die Geschichte aller bisher geöffneten Türchen von 1-19.
Heute wird mein Blog-Gast Liena Berin ein zweites Mal das heutige Türchen öffnen und vielleicht die Frage klären, wer der Mann ist, in dessen Arme Henni gefallen ist. Echt der Weihnachtsmann?
Dazu nochmal zur Erinnerung das gestrige Türchen von Christiane (kursiv):
Sie sog dieses Gefühl in sich auf, sie spürte es in jeder Faser ihres Körpers. Und etwas in ihr wurde heil. Auch wenn sie nicht alles verstand, was geschehen war, seit sie die Leiter betreten hatte. Darauf kam es nicht an. Das, was sie erlebte, geschah auf einer anderen Ebene, war nicht mit dem Verstand zu erfassen. Wieder schloss sie die Augen, in ihrem Ohr hallte das klare Kinderlachen und das Summen ihrer Großmutter.
In ihr war es friedlich, ruhig geworden. Sie überließ sich diesem Zustand und ließ sich fallen. Lange Zeit schwebte sie einfach im Nirgendwo. Dann fühlte sie einen sanften Griff um ihre Taille.
„Huch! Was ist das denn?“, entfuhr es Henni.
„Keine Angst, ich hab dich.“, beruhigte sie die wohlvertraute Stimme, die mal von unten und mal von oben zu hören war. Henni öffnete die Augen und sah den Weihnachtsmann. Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht damit! Träumte sie noch? Wo war sie gelandet?
Türchen 20
„Die Leiter führte also in vergessene Zeiten und an die verwunschenen Orte der Kindheit zurück.“, dachte Henni. Eine Traumreise neigte sich dem Ende zu. Sie glitt langsam und unmerklich die Stufen der Himmelsleiter hinab. Der Weihnachtsmann blieb noch ein wenig über ihr, lächelte ihr zu und bedeutete ihr, sich mutig dem Trubel zu überlassen. Weihnachten ist schließlich eine Herausforderung. Das wusste er offensichtlich auch, zwinkerte ihr zu und gab ihr die Orangen zurück. Jedes Jahr so viel Anstrengung, um es für alle so schön wie möglich zu gestalten. Das Fest.
Dabei sollte es doch Einkehr sein, eine besinnliche, kleine ruhige Feier. Das hatte Henni in der Vorbereitung wieder völlig vergessen: an die Zeit nur für sich selbst zu denken. Gut, dass die Orangen wieder in ihrer Hand waren, das sind für sie die Weihnachtsboten und die Lichtpunkte in der Wohnung. Orange. Ihre Brüder würden bald kommen, mit der Familie, und die Eltern, die milde in den Wirbelwind von Gästen lächeln und alles mit den Kindern mitmachen. Als Henni an den Sternen, den Eichhörnchen und allem anderen vorbeigerutscht war, kam sie wieder unten bei der ersten Sprosse an. Welch´ eine schöne Reise!
Nebel hatte sich ausgebreitet, bald kam die Morgendämmerung. Als sie am Fuße der Leiter angekommen war und beherzt den Schritt auf den Boden setzte, dachte sie noch: „Ja, die Erwachsenen haben auch Träume zum Fest. Danke, lieber Weihnachtsmann!“
Von den anderen Personen war niemand mehr zu sehen. Die verwaiste Bushaltestelle stand im fahlen Morgenlicht, die Straßenbeleuchtung war gerade ausgeschaltet worden. Stille. Dann kam ihr Bus.
Aber, was war das? Leise, leise tanzten vereinzelte Schneeflocken vom Himmel herab… Welcher Tag war eigentlich heute?
Hier geht es morgen weiter.
Und hier befindet sich die komplette und täglich aktualisierte und wachsende Geschichte als Pdf-Datei.
Ich mag Henni und denke, dass in jeder/m von uns etwas mehr oder weniger Henni steckt.
Gesegnete Adventtage
Liebe Michaela,
ja, da hast du recht, nach dem Bluna-Werbespruch: Sind wir nicht alle ein bisschen Henni?!
Liebe Grüße und erholsame und entspannte Weihnachtstage,
Sabine.