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Henni ist auf den Werkzeugkasten gekommen

Henni und Ulla waren von Heiner für eine Woche nach Holland eingeladen worden. Er hatte von seinen Eltern ein kleines A-Haus in einem Ferienhaus-Park mit tollem, altem Baumbestand geerbt und musste immer mal wieder nach dem Rechten schauen, wenn Feriengäste da gewesen waren.
Henni war noch nie in Holland gewesen und daher ganz doll aufgeregt. Heiner hatte sie schon frühmorgens abgeholt und sie hatten sich mit seinem blauen Bulli auf den Weg gemacht. Er würde ein paar Reparaturarbeiten am Haus erledigen und Henni und Ulla wollten die Stadt, das Meer und die Woche Urlaub genießen. Heiner hatte einen tollen, alten, grauen Werkzeugkasten. Der war ganz vermackt und verbeult und einen solchen kannte sie von Uwe, der hatte früher auch mal so einen.

„Henni, jeder muss mal einen eigenen Werkzeugkasten im Leben besessen haben, hat mein Opa immer gesagt!“, sagte Heiner. Henni wünschte sich auch so einen Opa gehabt zu haben, denn sie hatte nur eine Oma und ihre Oma war griezelig. So hieß das in Holland, wenn es gruselig war.
„Wir hatten noch keinen Werkzeugkasten und auch keinen Opa!“, seufzte Henni.
„Ich will auch keinen, das ist Männersache!“, entgegnete Ulla.
„Es gibt aber auch schon Bohrmaschinen in Pink!“, erklärte Heiner und lachte.
Henni verzog das Gesicht. „Igitt, das ist doch keine Farbe für uns!“, rief Henni.
Sie fuhren bei der Ankunft direkt zum PLUS zum Einkaufen. Henni brauchte löslichen Kaffee, weil sie den vergessen hatte. Sie kannte sich mit den Kaffeesorten überhaupt nicht aus, Ulla auch nicht. Heiner half ihnen.
„Oh Henni, das ist kein löslicher Kaffee!“, erklärte Heiner, als Henni ein Glas aus dem Regal nahm. Das ist Huisman – Classic Aroma, damit verfeinert man den Kaffee, macht ihn „pittiger en lekkerder“. Ist aber nicht so lecker, finde ich!“
Henni war sehr erleichtert, dass sie hier nicht alleine einkaufen musste. Sie fand dann auch mit seiner Hilfe den löslichen Kaffee und all die anderen Lebensmittel, die sie brauchen würden.
Nach drei Tagen kam es Henni vor, als hätte sie schon immer Urlaub in Holland gemacht. Sie liebte „koffie verkeerd“ und Eistee in einem Café am Strand zu trinken, mit und ohne Gummistiefel ins Meer zu gehen, im A-Haus unterm Dach zu schlafen und frikandeln mit frites zu essen.
Und als sie dann noch am letzten Tag in dem großen Geschäft HEMA einen Werkzeugkasten fand, war sie überglücklich.
„Jetzt haben wir auch unseren ersten, eigenen Werkzeugkasten!“ Mit diesen Worten stellte sie Heiner ihre neueste Errungenschaft vor und bekam von ihm gleich einen Schraubenzieher, einen Zollstock und einen kleinen Hammer geschenkt. So machte sie am letzten Tag noch einige kleine Reparaturarbeiten für Heiner in und um das A-Haus.
Henni fühlte sich in die Zeit zurückversetzt, als sie selbst ein kleines Umzugsunternehmen hatte und solche Dinge selbst und gerne gemacht hatte.
„Wir müssen wieder mehr davon machen!“, beschloss Henni und schraubte die letzte Schraube fest.

4 Kommentare

    • Sabine sagt

      Guten Morgen Sonja,
      natürlich werden wir das tun, bei Sonne am Meer gibt es derzeit für mich nichts Erholsameres …
      Viele Grüße
      Sabine und Henni

  1. Andrea sagt

    Wunderschöne Geschichte….dann kannst du ja bald alleine Regale aufhängen 😉
    Fühl dich fest gedrückt!!😊

    • Sabine sagt

      Liebe Andrea,
      ja, das könnte ich, aber mit dir und dem Kaffee davor macht es doch viel mehr Spaß! 🙂
      Liebe Grüße
      Sabine

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