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Wenn die Blogparade zweimal klingelt oder ungebetene Gäste

Wir, das sind Michaela Ziegler und Sabine Hinterberger, finden, es wird mal wieder Zeit eine Blogparade zu veranstalten! Wir, die das nicht nur glauben, sondern gerade wieder selbst erleben, wie das Schreiben Menschen miteinander verbinden kann, selbst über Länder- und Sprachgrenzen hinaus …

Und so sind wir durch ein Erlebnis vom Michaela auf das Thema gekommen und hatten sofort viele, viele Ideen, wer oder was ein ungebetener Gast alles sein kann: Einer, der real ist, zwei oder vier oder noch mehr Beine hat. Einer, der nur in unseren Gedanken, Erwartungen oder Ansprüchen lebt. Einer, der uns etwas bringen, verkaufen oder bei uns abholen oder loswerden will.

Die Möglichkeiten sind wirklich unerschöpflich und ihr seid herzlich eingeladen euch ab sofort und bis zum 30.04.2021 mit einem Text-Beitrag zu beteiligen.

Die Textform ist frei und das jeweils 4. und das 30. Wort des letzten Beitrags (Ohne Überschrift!) soll in eurem neuen und folgenden Beitrag vorkommen. 🙂

Bitte teile den Link zu deinem Blogbeitrag im Kommentar, wenn du einen Beitrag geschrieben hast.

Hier findet ihr die bisherigen Blogparadenbeiträge. Der aktuelle Beitrag steht immer oben:

Andrea Hennecke – Der Alb und Der ungebetene Gast

Sabines Zugabe – Gestaltwandler, Fußmatten und Ihre Verkäufer

Sabine – Zweifel, Henni, Mutanten und eine Idee

Adriane – Ungebetener Gast

Beatrix Schulte – Ungebetener Gast

Anne Winckler – Ungebetene Wortgäste

Beatrix Schulte – Wenn ich dich zu packen kriege

Christina Biroth – Ungebetener Gast

Henni und die Wachleute

„Wir verstehen einfach nicht, wieso jemand nicht doch ein Gast bleibt, wenn er ungebeten zu uns kommt, denn dann ist er doch immer noch unser Gast, oder?“, wunderte sich Henni. Sie wusste, egal, wann sie zu Ulla kam, sie war kein ungebetener Gast, weil sie ja ihre Freundin war.

„Na ja!“, sagte Ulla, „Wenn du genau zur Sendezeit meiner Lieblingsserie kommst, dann könntest du von einem gern gesehenen Gast zu einem ungebetenen Gast werden.“ Ulla zwinkerte Henni zu und Henni wusste, dass das nicht ganz ernst und doch ein bisschen ernst gemeint war, denn wenn sie Ulla bei ihrer Lieblingsserie störte, dann waren Ullas Antworten ziemlich kurz.

„Wissen wir das dann, dass wir zu einem ungebetenen Gast werden?“, fragte Henni noch mehr verwirrt. Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass die Zeugen Jehovas bei ihr eher ungebeten waren, weil sie an der Tür schon immer so daherredeten, dass Henni ganz schwindlig wurde und sie danach nicht mehr wusste, worum es eigentlich ging und wieso sie dann mit ihnen in ihrer Wohnung stand.

Und die Sache mit diesem Wachturm, die hatte sie auch nie verstanden, weil sie Wachtürme nur aus Gefängnissen und alten Burgen kannte und die sollten auf die hinter ihren Mauern aufpassen, dass die nicht entwischten oder auf die, die darein wollten und das nicht sollten. Und wieso mussten diese Wachleute auf die anderen aufpassen.

„Die spinnen, die Wachleute!“, hatte Uwe immer gesagt, weil er Asterix so gut fand und der sagte das mit Obelix auch immer zu den Römern.

Und so war wegen der Wachleute der Türspion, den Henni liebevoll Theo genannt hatte, zu ihrem neuen Freund geworden.

„Theo, wen lassen wir denn heute nicht rein?“, flüsterte sie dann in sein großes wachsames Auge. Sie schaute jetzt immer erst nach, wer da vor ihrer Tür stand und waren es Wachleute, dann machte sie nicht auf, auch wenn sie ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte, aber sie mochte das Gefühl nicht, das blieb, wenn die Wachleute wieder gingen.

Sie ließen immer viel zu viele Worte da in ihrer Wohnung zurück. Selbst beim Aufreißen all ihrer Fenster in der Wohnung verließen die gesprochenen Wörter die Wohnung lange nicht. Und da zwischen ihnen war auch noch Angst, vor allem im Leben.

Henni konnte einfach nicht glauben, dass im Leben alles so gefährlich und deshalb verboten war und, wenn sie den Leuten das auch sagte, dann schauten sie ganz böse, so wie ihre Oma früher, die die Scheibe Brot so selbstverständlich mit drei Scheiben Wurst belegte wie ihre Wörter mit Angst. Henni hatte lange gebraucht, um bestimmte Wörter nicht automatisch mit Angst zu verbinden. Und das wollte sie mit den Wachleuten nicht wieder anfangen.

„Ach, Henni, natürlich lasse ich dich auch bei meiner Lieblingsserie in meine Wohnung, wenn du klingelst. Du musst dann einfach mitschauen!“ Ulla schaute sie an.

Henni war erleichtert, dass Ulla sie immer hereinlassen würde. Das taten Freundinnen ja auch füreinander. Auch Henni und Theo würden Ulla immer hereinlassen.

So war das, wenn zwei sich mochten und sich die Wörter der anderen warm im Bauch anfühlten und ein Lachen auf das Gesicht zauberten.

16 Kommentare

    • Sabine sagt

      Guten Morgen liebe Christina,
      danke fürs Mitschreiben und für den ersten Beitrag unserer Blogparade mit einem sehr wichtigen Thema,
      liebe Grüße,
      Sabine

  1. Mein ungebetener Gast, der uns ja zu dieser Blogparade inspiriert hat, war leider nicht durch den Spion vorauszusehen gewesen. 🙂
    So ein netter Start in unsere Blogparade, super.
    Herzliche Grüße länderübergreifend.
    Michaela alias Platz-nehmerin

    • Sabine sagt

      Liebe Michaela,
      ich bin deinem ungebetenen Gast mittlerweile sehr dankbar, wenn daraus eine so tolle Blogparade entsteht … 🙂
      Liebe Grüße,
      grennzüberschreibend,
      Sabine

    • Sabine sagt

      Liebe Bea,
      wie schön, dass du mitgemacht und mitgeschrieben hast,
      danke,
      liebe Grüße,
      Sabine

    • Gedanken fangen ist ein wunderschönes Bild, habe gerade wunderschöne, leichte, bunte Schmetterlinge vor meinem inneren Auge.
      Herzlichst Michaela alias Platz-nehmerin

  2. Annemarie+Winckler sagt

    Liebe Sabine,
    danke für die schöne Gelegenheit wieder einmal mit Euch gemeinsam zu paradieren. Hier ist mein Beitrag https://frankfurterschreiblust.wordpress.com/2021/03/16/wenn-die-blogparade-zweimal-klingelt-oder-ungebetene-gaste/
    Ich habe ihn nach dem Lesen von Christinas Beitrag geschrieben und übersehen, dass da offensichtlich schon ein weiterer Beitrag auf den Weg gebracht worden ist. Sorry, ich wollte da niemanden ignorieren.
    Liebe Grüße in die Paradenrunde
    Anne

    • Sabine sagt

      Liebe Anne,
      das passiert manchmal im Eifer des Paradenschreibens …
      Lieben Dank fürs Mitschreiben …
      Sabine

    • Sabine sagt

      Liebe Sonja,
      super, dass du mitgeschrieben hast und sogar unerwartete Störungen einfach mit in die Geschichte geschrieben hast,
      liebe Grüße,
      Sabine und Henni.

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